Resilienz

Für den Erfolg und die Resilienz eines Unternehmens sind die harten und weichen Faktoren gleichermaßen ausschlaggebend. Eine gute Leuchtturmpositionierung vereint beides.
Dieses Thema darf nicht unterschätzt werden. Das ist auch für klein- und mittelständische Unternehmen ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Leuchtturmpositionierung.

Bewertet werden die Unternehmen jedoch nach den harten Faktoren. Die Gegenüberstellung von Aktiv- und Passivposten in einer Bilanz spiegelt die Vergangenheit wieder und sagt nichts über die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens aus. Einer der wichtigsten Aktivposten für die Resilienz eines Unternehmens und der Fähigkeit, die Zukunft positiv zu gestalten, das Humankapital, taucht in keiner Bilanz auf. Investoren sollten sich darüber viele Gedanken machen, denn der Zustand des Humankapitals verstärkt oder minimiert die Investitionsrisiken erheblich.

Potentialentfaltung, Kreativität, Ideenreichtum, Begeisterung und Leistungsbereitschaft findet man nur bei Mitarbeitern, die körperlich gesund, emotional, mental und geistig-seelisch stabil sind. Damit wird ersichtlich, dass es keine klare Abgrenzung zur Privatsphäre gibt. Die Lebensgeschichte eines jeden Mitarbeiters hat einen direkten Einfluss auf seine Arbeit und den Umgang mit Kollegen in einem Unternehmen. Dieser Tatsache darf sich das Management eines Unternehmens nicht verschließen, zumal es das Management gleichermaßen betrifft.
In Zeiten des Überangebots und dem damit verbundenen harten Wettbewerb haben die Unternehmen die Nase vorne, deren Management den verborgenen Schatz im Humankapital erkennt und durch gezielte Programme zur Förderung der Resilienz, die deutlich über das bekannte betriebliche Gesundheitsmanagement hinausgehen, unterstützt.
Es ist bekannt, dass es die Menschen sind, die über das Wohl eines Unternehmens entscheiden, aber meistens weiß das Management eines Unternehmens nicht, was richtigerweise zu tun ist, um diese Erkenntnis in die Praxis umzusetzen. Mit Druck und Drohkulissen erreicht man genau das Gegenteil.

Alles, was keine Emotionen auslöst, ist für das Gehirn wertlos. Das gilt für positive wie negative Emotionen. Sehr wertvoll für das Emotionssystem ist eine glaubhaft gelebte Wertschätzungskultur. Nur natürlich gewachsene, innerbetriebliche Wertschätzungsketten und Wertschätzungsnetzwerke eröffnen ein Wirkungsfeld, in dem eine Neudenkerkultur, eine Begeisterungskultur, eine Potentialentfaltungskultur und auch die Resilienz der Mitarbeiter zum Wohl des Unternehmens gedeihen können.
Die positive Außenwirkung eines Unternehmens wird dadurch massiv verstärkt.

Ein richtungsweisendes Zitat von Mr. Setty, Vice President of People Analytics bei Google, erschienen in der New York Times:
„People Operations (Anmerkung: auch Human Resources genannt) hat die Aufgabe, sich der menschlichen Seite mit derselben Aufmerksamkeit zu widmen wie der technischen Seite.“

Der Konzern SAP hat die Wichtigkeit erkannt und einen Direktorposten (SAP Global Mindfulness Practice) installiert. Es wurden im Jahr 2013 Achtsamkeitskurse auf neurowissenschaftlicher Grundlage eingeführt und ein globales Programm daraus entwickelt. Die hohe Nachfrage unter den Mitarbeitern spricht eine klare Sprache. Das Team unter dem Namen „SAP Global Mindfulness Practice“ hat sich zum Ziel gesetzt, Achtsamkeitspraktiken zur Verbesserung von Führung, Produktivität und Wohlbefinden unter den Mitarbeitern zu kultivieren. Die SAP bietet das zweitägige Achtsamkeitsseminar inzwischen an 48 Standorten als interne Fortbildung an.
Der Direktor, Peter Bostelmann, spricht von einem 200-prozentigen Return on Investment, einem gestiegenen Mitarbeiter-Engagement und einem deutlichen Rückgang an krankheitsbedingten Ausfällen.
(mehr dazu: https://news.sap.com/germany/2018/09/achtsamkeit/)